Drohne für die Marine – erfolgreiche See-Erprobung des Sea Falcon
Projekt VorMUAS steht vor der Einsatzprüfung.
Im Herbst ist die ESG gemeinsam mit ihren Industrie-Partnern und dem für das Projekt „Vordringliches Marine-Unmanned Aircraft System“ (VorMUAS) verantwortlichen Team des Bundesamtes für Ausrüstung, Nutzung und Informationstechnik der Bundeswehr, BAAINBw, auf die Zielgerade bei der Verwirklichung eines der zentralen Zukunftsthemen für die Deutsche Marine eingebogen.
Ziel des Vorhabens ist es, der Deutschen Marine ein robustes und zuverlässiges, auf den spezifischen schiffsbasierten Einsatz ausgerichtetes UAS zur Verfügung zu stellen. Damit soll die Fähigkeit zur bildgebenden Aufklärung mittels eines unbemannten fliegenden Systems für die Korvette K130 realisiert werden.
Wesentliche Kernforderungen:
- Lieferung eines unbemannten Systems bestehend aus einer Bodenkontrollstation und zwei Luftfahrzeugen sowie integriertem EO/IR Sensor und entsprechender Datenübertragung
- Die militärische Zulassung durch Sicherstellung des Nichtverlassens des vorgesehenen Einsatzbereichs (Fähigkeit zur automatischen Flugbeendigung)
- Automatische Starts/Landungen (ATOL) bei bis zu 20 Knoten Windgeschwindigkeit und „Sea State 3“
- F44 „Heavy Fuel“-Fähigkeit,
- Integration der Bodenkontrollstation in die OPZ sowie der Flugsegmente in den vorgesehenen Hangar der K130
- Fähigkeit zum schnellen Transfer zwischen vorgerüsteten K130
In diesem hochkomplexen Projekt, für das die ESG als Generalunternehmer und systembetreuende Firma industrieseitig Gesamtverantwortung übernommen hat, wurde in vielen Bereichen technologisches Neuland betreten, echte Pionierarbeit geleistet. Dabei galt es im Vorhaben VorMUAS auch einzelne, aufgrund der besonderen technologischen sowie zeitlichen Herausforderungen bestehende Hürden gemeinsam mit allen Projektbeteiligten zu überwinden. Im Laufe dieses Jahres wurde der Sea Falcon, auf Basis des V-200 Skeldar des Herstellers UMS, zunächst erfolgreich in die Korvette K130 BRAUNSCHWEIG integriert, inklusive aller erforderlichen Umbaumaßnahmen an Bord des Schiffes.
Anschließend wurde der Nachweis erbracht, dass das eigens für diesen Zweck, gemeinsam mit der Firma CUONICS, neu nach „DAL B“ entwickelte Flugabbruch-System zur Sicherstellung des Nichtverlassens des vorgesehen Einsatzbereichs, allen Kundenanforderungen gerecht wird, so dass eine Kat 1 Zulassung durch das Luftfahrtamt der Bundeswehr erteilt werden kann.
Parallel hierzu wurden umfangreiche Test- und Nachweisflüge inklusive der automatischen Starts und Landungen bis hin zu Sea State 3-Konditionen von der Korvette BRAUNSCHWEIG durchgeführt.
Nach der insgesamt erfolgreichen Realisierung dieser höchst anspruchsvollen Meilensteine können nun die Einsatzprüfung des Gesamtsystems beginnen und die letzten Schritte zur Herstellung der Einsatzreife und der erfolgreichen Auslieferung des Sea Falcon umgesetzt werden.
Mit dem Projekt VorMUAS haben das BAAINBw als Auftraggeber, die Deutsche Marine als künftiger Nutzer und die ESG mit ihren Industrie-Partnern wegweisend in Europa an Bord von Schiffen den Nachweis erbracht, dass es möglich ist, UAV auch bei Seegang und Wind sicher zu betreiben und einzusetzen. Dies konnte nur durch eine jederzeit im besten Wortsinn partnerschaftliche, zielorientierte und hoch-motivierte Zusammenarbeit aller Beteiligten gelingen. Vor diesem Hintergrund steht die ESG als das nationale Drohnenhaus und leistungsfähiger Technologie- und Innovationspartner auch für kommende Herausforderungen bei der zukunftsorientierten Weiterentwicklung des Fähigkeitsprofils an der Seite des BAAINBw, der Deutschen Marine und der Bundeswehr insgesamt.
[Bildquelle: Presse- und Informationszentrum Marine, Bundeswehr]
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